Gewerbe / Industrie

Palais Schwarzenbergplatz

Revitalisierung / Denkmalschutz / Interieur

Als Kaiser Franz Joseph das prachtvolle Palais am Nordeck des Schwarzenbergplatzes am 7. November 1903 höchstpersönlich eröffnet, sind der Stolz und die Freude der Wiener Kaufmannschaft grenzenlos: Mit dem fünfstöckigen Gebäude hat sich die Vereinigung ein mehr als standesgemäßes Haus geschaffen. Von Ernst von Gotthilf und Oskar Neumann im modernen Barockstil österreichischer Prägung geplant, zeugt es von Traditions- und Selbstbewusstsein.

Gut und gerne 120 Jahre später ist vieles anders geworden: Den Kaiser gibt's nicht mehr, und aus der Kaufmannschaft ist eine Wirtschaftskammer-Sparte geworden. Die Grandiosität ihres vormaligen Epizentrums ist indessen geblieben, auch wenn ihr nicht alle im Lauf der Jahre vollzogenen Eingriffe gut getan haben. Grund für eine Korrektur. Allerdings keine rückwärts in die k.k. Vergangenheit gerichtete. Sondern eine, die nach vorne blickt und das Raumgefüge samt Interieur behutsam Anschluss an die Höhe der Jetztzeit finden lässt.

Dazu gilt es, das Schwere leicht zu machen.

Die behutsame Überarbeitung des zum überwiegenden Teil denkmalgeschützten Baubestandes beginnt mit einem Öffnen der Räume zueinander. Wie sollte eine gute Kommunikation untereinander sonst gelingen? Die Neuanlage begrünter Lichthöfe trägt das Ihre zur neuen Helligkeit in den modernen Büros und den freundlichen Gängen bei – in denen aufmerksame Beobachter*innen einer Fülle neuer Designelemente gewahr werden, die sich ästhetisch wie materiell auf die historische Erstausstattung des Repräsentationsbauwerks beziehen.

Auf den sprichwörtlichen Stockerlplätzen am Podest der schönsten unter all den schönen Räumen landen die große Bibliothek sowie die Lounge – Orte, an denen sich Stunden verbringen ließen, erforderte nicht die Arbeit anderes. Apropos Arbeit: Von der steckt erwartet-unerwartet mehr im neuen Palais am Schwarzenbergplatz, denn wie so oft hat die altehrwürdige Bausubstanz charakterbildende Überraschungen bereitgehalten.

Palais Schwarzenbergplatz VIE