Interieur

Wohnen in
Altmünster

Bestand

Quantität schlägt, frei nach Karl Marx, auch an einer bestimmten Untergrenze in eine neue Qualität um.

Wie in der 58 m2 kleinen Wohneinheit auf halbem Weg zwischen Altmünster und Traunkirchen, die zu lebenswert zu gestalten gerade auch des baulichen Kontextes wegen so lohnend war: Das Beste an dem auf so viele Wohnparteien wie möglich ausgelegten Salzkammergut-Plattenbau aus den 1960er Jahren ist, pointiert formuliert, dass man ihn drinnen wenigstens nicht mehr von außen sehen muss.

Innen liegt dafür auch das Potenzial zur Versöhnung mit dem Haus, zumal sich gegenüber der Traunstein in seiner vollen Wucht und Größe zeigt; ähnlich wie auch im Haus am See, bloß noch frontaler. Gestalterisch sind Wohnung Altmünster und Haus am See einander nahverwandt, wobei die Wohnung als eine Art Vorübung das ästhethische Erstgeburtsrecht beanspruchen darf: Auch hier hat der graugrüne Berg hinein- und das Prinzip See-Fahrt gewirkt. In dem Sinn, unter den beengten Verhältnissen, wie sie auch auf einem Boot gegeben sind, auf kleinstem Raum möglichst viel Offenheit zu schaffen und Flexibilität zu ermöglichen. 

Gelungen ist das mit Schiebetüren, mit denen sich die verschiedenen Lebensraumsphären rasch zu einem Ganzen verbinden oder in Funktionsbereiche trennen lassen. Naturstein in Bad und Küche erweisen dem Berg jenseits des Wassers seine Reverenz; großflächige Wandbespannungen konterkarieren die Enge des Grundrisses und schaffen Raum.